ISDN-Leistungsmerkmale am Mehrgeräteanschluß

Beim Mehrgeräteanschluß gibt es drei Gruppen von ISDN Leistungsmerkmalen:


Im Grundpreis des Standard- und Komfortanschlusses enthaltenen Leistungsmerkmale:

Beim Standardanschluß gegen Aufpreis oder im Grundpreis des Komfortanschlusses enthaltenen Leistungsmerkmale

Zusätzliche Leistungsmerkmale


Erläuterung der Leistungsmerkmale

Standardanschluß:

Die Mehrfachrufnummern entsprechen den Rufnummern im herkömmlichen Telefonnetz, ermöglichen aber das gezielte Anwählen der Endgeräte an einem Mehrfachanschluß. In der Standardvariante verfügt jeder Mehrgeräteanschluß über drei Rufnummern. Insgesamt kann die Telekom jedem Mehrgeräteanschluß bis zu zehn Rufnummern zuteilen.
Die Zuordnung der Mehrfachrufnummern zu den Endgeräten können Sie selbst bestimmen - und zwar unabhängig von der Dose, an die das Endgerät angeschlossen ist. Die Zuordnung geschieht über die Programmierung der Endgeräte und kann jederzeit von Ihnen geändert werden.

Die Übermittlung der Rufnummer des Anrufers dient dazu, dem angerufenen Endgerät schon vor der Annahme der Verbindung die Rufnummer des Anrufenden bekannt zu machen. Das angerufene Endgerät zeigt diese Information in seinem Display.
Die Übermittlung Ihrer Rufnummer können Sie auch ständig oder fallweise ausschalten lassen. Das fallweise Ausschalten ist nur mit geeigneten Endgeräten möglich.

Anklopfen ermöglicht, während einer Verbindung ein Signal zu empfangen, wenn ein weiterer Anrufer eine Verbindung zu derselben Mehrfachrufnummer wünscht. Die anklopfende Verbindung kann je nach Ausstattung des Endgerätes angenommen, abgelehnt oder ignoriert werden.
Anklopfen muß nur von dem Anschluß und dem ISDN-Endgerät unterstützt werden, an dem angeklopft wird.Es spielt keine Rolle, welche Anschlußart und welches Endgerät der Anklopfende verwendet. An Nebenstellen von Tk-Anlagen kann nur angeklopft werden, wenn die Tk-Anlage dies ermöglicht.
An komfortablen Endgeräten kann das Anklopfen fallweise ein- oder ausgeschaltet werden.

Rückfrage bedeutet, die Verbindung zu einem Teilnehmer zu halten, um bei einem dritten Teilnehmer rückzufragen. Bei mehrfachem Wechseln zwischen zwei gleichzeitig bestehenden Verbindungen spricht man von Makeln. Der jeweils wartende Teilnehmer kann das Gespräch nicht mithören.
Rückfrage bzw. Makeln muß nur von einem beteiligten Anschluß und dem ISDN-Endgerät unterstützt werden. Es spielt keine Rolle, welche Anschlüsse und Endgeräte die beiden anderen Teilnehmer verwenden.
An Nebenstellen von Tk-Anlagen kann dieses Leistungsmerkmal nur verwendet werden, wenn die Tk-Anlage das Leistungsmerkmal unterstützt.

Die externe Dreierkonferenz ist das gleichzeitige Telefonieren dreier Gesprächspartner. Dabei kann jeder mit jedem sprechen.
Bei der externen Dreierkonferenz werden die normalen Entgelte für die beiden Verbindungen erhoben. Zusätzlich wird dem Konferenzeinleitenden noch ein Entgelt für die Nutzung der Dreierkonferenz berechnet.
Die externe Dreierkonferenz braucht nur von einem an der Konferenz beteiligten Anschluß und dem dort verwendeten ISDN-Endgerät unterstützt zu werden. Es spielt keine Rolle, welche Art von Anschlüssen und Endgeräten die beiden anderen Teilnehmer verwenden.
An Tk-Anlagen kann das Leistungsmerkmal nur verwendet werden, wenn die Tk-Anlage dies unterstützt.

Umstecken am Bus ermöglicht, das Endgerät während einer bestehenden Verbindung an einer anderen ISDN-Dose anzuschließen und das Gespräch dann fortzusetzen.
Dazu müssen Sie das Gepräch am ISDN-Endgerät "parken" und die bestehende Verbindung nach dem Umstecken wieder aktivieren. Die dazu benötigten Bedienschritte entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung Ihres ISDN-Endgerätes.

Der Rückruf bei Besetzt ist zwischen zwei Teilnehmern im ISDN und bei einem Anruf aus dem ISDN zu einem analogen Anschluß an einer digitalen Endvermittlungsstelle möglich. Der Anrufer muß ein dafür geeignetes Endgerät benutzen.
Funktionsweise: Wenn Sie einem Anschluß anrufen, der gerade besetzt ist, können Sie an Ihrem Endgerät das Leistungsmerkmal "automatischer Rückruf bei Besetzt" auslösen. Sobald der Anschluß des anderen Teilnehmers frei wird, erhalten Sie ein Signal. Wenn Sie den Hörer abnehmen, wird die Verbindung automatisch aufgebaut. Dies erspart Ihnen vergebliche Verbindungsversuche.


Komfortanschluß:

Die rufnummernbezogene Anrufweiterschaltung leitet Anrufe sofort, bei Besetzt oder bei Nichtmelden (ca. nach 15 Sekunden) weiter.
Die Anrufweiterschaltung kann für jede Mehrfachrufnummer gesondert eingerichtet werden. Ziele können alle erreichbaren Telefonanschlüsse im In- und Ausland sein: Im ISDN, im herkömmlichen Telefonnetz, in den Mobilnetzen C-Tel, D1, D2, und E-Plus oder eine Sprachbox.
Da die Anrufweiterschaltung bereits in der Endvermittlungsstelle durchgeführt wird, bleiben beide Nutzkanäle des Mehrgeräteanschlusses auch während einer Anrufweiterschaltung frei.
Die Verbindungskosten bis zu dem angerufenen Anschluß werden dem Anrufer berechnet. Die Kosten für den weitergeleiteten Verbindungsabschnitt trägt der Auftraggeber der Anrufweiterschaltung.

Die Übermittlung der Tarifinformation am Ende der Verbindung sorgt dafür, daß am Ende einer Verbindung die Zahl der angefallenen Tarifeinheiten zu dem Endgerät übertragen wird, von dem aus die Verbindung aufgebaut wurde. Je nach Endgerät können diese Angaben als Tarifeinheiten oder als DM-Beträge ausgewertet werden.


Zusätzliche Leistungsmerkmale

Die Übermittlung der Tarifinformation während und am Ende der Verbindung sorgt dafür, daß schon während einer Verbindung die Zahl der angefallenen Tarifeinheiten zu dem Endgerät übertragen wird, von dem die Verbindung aufgebaut wurde.

Die Einzelverbindungsübersicht listet alle von einem Anschluß abgehenden Verbindungen nach Datum, Uhrzeit, Dauer und Rufnummer (bis auf die letzten drei Ziffern) auf.
Die Einzelverbindungsübersicht erhalten Sie auf Wunsch und gegen ein einmaliges Entgelt als Ergänzung zu Ihrer Telefonrechnung.

Die Unterdrückung der Übermittlung der Rufnummer zum Angerufenen verhindert, daß angerufene Teilnehmer Ihre Rufnummer erkennen können. Dies muß bei der Telekom beantragt werden. Sie können eine ständige oder fallweise Unterdrückung beantragen. Die fallweise Unterdrückung wird über das Endgerät gesteuert. Dazu muß das Endgerät dieses Leistungsmerkmal unterstützen.

Das Sperren des Anschlusses ist auf drei verschiedene Arten möglich. Sperren müssen bei der Telekom beauftragt werden. So können Sie sicherstellen, daß Ihr Mehrgeräteanschluß nur zu bestimmten Zwecken genutzt wird. Notrufe zu Polizei oder Feuerwehr bleiben bei allen Sperren möglich.
- Bei der Vollsperre sind nur noch die Notrufe zu Polizei und Feuerwehr möglich. Ihr ISDN-Anschluß ist dann (zum Beispiel bei längerer Abwesenheit) gegen unerlaubtes Benutzen gesichert. Das Einrichten der Sperre wird einmalig berechnet.
- Es können abgehende Auslandsverbindungen gesperrt werden. Die abgehende Sperre für Auslandsverbindungen wird monatlich mit einem festen Betrag berechnet.
- ISDN-Anschlüsse können auch nur für abgehende Interkontinentalverbindungen gesperrt werden. Diese Sperre wird ebenfalls monatlich mit einem festen Betrag berechnet.

Indentifizieren bzw. Fangen dient zur Ermittlung von Klingelstörern, die zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und sofort auflegen, und belästigende und bedrohenden Anrufern.
Mit Indentifizieren bzw. Fangen wird das im Grundgesetz verankerte Fernmeldegeheimnis des Anrufers verletzt. Deshalb richtet die Telekom dieses Leistungsmerkmal nur ein, wenn Sie störende oder bedrohende Anrufe glaubhaft machen können oder auf der Basis einer rechtlichen Grundlage - wie z.B. einem Gerichtsbeschluß.
Das Indentifizieren wird während oder kurz nach einer Verbindung von dem Angerufenen am Endgerät ausgelöst. Dann werden in der Vermittlungsstelle die Rufnummer des Anrufers, sowie Datum und Uhrzeit des Anrufes ausgedruckt.

Die Dauerüberwachung kann für Mehrgeräteanschlüsse gesondert beauftragt werden. Dazu wird ein zusätzliches Entgelt berechnet.
Bei der Dauerüberwachung werden die Funktionsfähigkeit und die Übertragungsqualität des Anschlusses ständig von der Vermittlungsstelle überwacht. Sollte die Mindestqualität unterschritten werden, überprüft die Telekom den Anschluß umgehend.

Die Subadressierung bietet bereits während des Verbindungsaufbaus die Möglichkeit, bestimmte zusätzliche Informationen an den Kommunikationspartner zu senden.
Dieser zusätzliche Informationsstrom ist nur in der Richtung vom Anrufer zum Angerufenen möglich und kann zum Beispiel zur Paßwortübermittlung vor einer Datenübertragung genutzt werden oder auch dazu, beim angewählten Endgerät bestimmte Prozeduren, wie etwa den Aufruf eines Anwendungsprogrammes oder die Auswahl verschiedener Endgeräte unter der gleichen Rufnummer auszulösen.

Die geschlossene Benutzergruppe schützt ausgetauschte Informationen gegen unbefugten Zugriff von Dritten: Zu den Rufnummern einer geschlossenen Benutzergruppe können nur Mitglieder dieser Benutzergruppe Verbindungen herstellen.
Bis zu 100 verschiedene geschlossene Benutzergruppen sind pro Anschluß möglich, jedoch maximal 20 pro Dienst.
Abgehende Verbindungen zum öffentlichen Netz können zusätzlich ermöglicht werden. Die Notrufnummern sind in jedem Fall zu erreichen.

Zugang zu paketvermittelnden Netzen brauchen Sie, wenn Sie mit Ihrem ISDN-Anschluß Datenkommunikationsdienste nutzen möchten, die nach der CCITT-Richtlinie X.25 arbeiten. Bei der Deutschen Telekom ist dies z.B. Datex-P.


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http://www.stingel.de/isdn/isdnl.htm

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